Spartan-Race-Training, Motorradfahren, Klettersteigbegehungen - der Sommer war durchaus sportlich lohnend gewesen. Doch zwei meiner Lieblingsaktivitäten hatten hintanstehen müssen: Radfahren und Wandern.
Nun, das konnte man ja ändern. Der Herbst ist gemeinhin als klassische Wandersaison bekannt. Na dann.
Anstoß dazu gab meine den Leserinnen und Lesern dieses Blogs bereitsam sattsam bekannte Wanderkomplizin, von mir ob ihrer sehr, sehr, sehr sportlichen Gehgeschwindigkeit auch gerne als Mrs. Pacemaker tituliert. Lapidar hatte sie erst vor kurzem in einer WhatsApp-Nachricht bemerkt, dass es für uns wieder an der Zeit sei, mittels einer gemeinsamen Tour einen Lockdown einzuläuten. Wer diese Anspielung nun nicht verstanden hat, der lese hier nach.
Zwar kamen wir zur Lockdowneröffnung etwas zu spät - immerhin galt dieser bereits seit einer Woche -, aber am Vortag hatte es (als Geburtstagsgeschenk von St. Petrus an meine Wenigkeit) erstmalig in diesem Herbst nennenswert geschneit und dementsprechend bot sich uns ein wunderschönes Vorwinterwonderland als Kulisse unserer Wanderung an.
Gott und die Welt erörternd, die stille, klare Luft genießend und mit dem bereits erwähnten äußerst sportlichen Schritt durchquerten wir abgeschiedene Winkel uns sonst gut bekannter Gegenden. Wir entdeckten wunderschön renovierte, aber versteckt liegende Häuser, Wege, die keiner von uns zuvor begangen hatte, sowie das eine oder andere skurrile Detail. Nachfolgend ein Beispiel. Falls jemand weiß, welchen Zweck diese Mülltonne am Baum erfüllen könnte, bitte ich um sachdienliche Hinweise.
Wenn selbst wir als Einheimische an diesem Tag immer wieder staunen mussten, uns neue Perspektiven überraschten und uns das Waldviertel in seiner stillen Schönheit verzaubern konnte, wie viel mehr Begeisterung müsste all das erst bei Urlauberinnen und Urlaubern auslösen?
Ein (unausgesprochenes) Ziel des vorliegenden Blogs ist ja, Lust auf Bewegung und ein klein wenig Abenteuer im hohen Norden Österreichs zu machen. Gerade wenn man sich auf Schusters Rappen durch jene Landschaft bewegt, dann offenbart sie sich einem wie sonst kaum.
Und noch etwas: Hat man dreißig Kilometer in so sportlichem Schritt zurückgelegt wie wir an diesem Samstag, dann machen einem Pizza und das eine oder andere Bier zum gemütlichen Tagesausklang kein schlechtes Gewissen. Auch wie man dann schläft - nämlich wie ein Waldviertler Granitblock - muss wohl nicht extra erwähnt werden.
Also ein Erfolg auf der ganzen Linie.
Zur Nachahmung dringend empfohlen.