Drei flotte Geher beiderlei Geschlechts sowie ein bewegungsfreudiger vierbeinig-bepelzter Jungspund, sonniges bis maximal bewölktes, aber durchwegs trockenes Wetter, eine abwechslungsreiche Strecke im nördlichsten Norden Österreichs - das sind die Ingredienzien, die man für einen etwas ausgefalleneren vierten Adventsonntag braucht.
Nach einem verzögerten Aufbruch - das geliehene Elektroauto eines Mitwanderers hatte noch etwas mehr Ladezeit benötigt - stapften wir in oben genannter Formation, also auf insgesamt zehn Beinen, los. Unnötig zu erwähnen, dass unsere Durchschnittsgeschwindigkeit eine wie stets ziemlich flotte war. Aber gut, diesmal waren ja gerade einmal zwanzig Kilometer zurückzulegen.
Über diverse Vortagserlebnisse plaudernd marschierten wir uns bekannte und ebenso unbekannte Wegabschnitte entlang, ließen Herrn Junghund die Gegend erschnüffeln, erörterten Filmproduktionen der vergangenen vier Jahrzehnte und genossen die Überdosis Frischluft, die beim Gehen ganz ohne unser bewusstes Zutun in unsere Lungen gelangte.
Zwar lag bald eine dichte Wolkendecke über den Waldviertler Highlands, aber das konnte uns doch nicht verdrießen. No way.
Auch diesmal entdeckten (die den regelmäßigen Leserinnen und Lesern dieses Blogs bereits sattsam bekannte) Mrs. Pacemaker und meine Wenigkeit nicht selten am Wegrand unisono interessante Immobilien, die entweder urig und schön gelegen oder auf andere Art und Weise ausgefallen waren. Die Versuchung war groß, den Pädagogenberuf an den Nagel zu hängen und in die Immobilienbranche einzusteigen. Wobei - zwei Vajks in diesem Metier reichen eigentlich, da muss ich mich nicht auch noch wichtigmachen.
In meinem eigenen hochherrschaftlichen Domizil angekommen gab es dann eine Erholungspause, die zum Nachfüllen verlorengegangener Elektrolyte, dem Spielen mit dem vierbeinigen Pubertären und der Versorgung der geschundenen Füße des Elektroautochauffeurs diente. Außerdem wurde eine gute, alte Tradition wiederbelebt: das gemeinsame Singen der fröhlichen Wandersleute zu holpriger Gitarrenbegleitung durch den Hausherrn.
Lustig wars.
Nachdem die Wanderung diesmal ausnahmsweise kein Rundkurs gewesen war, mussten alle Beteiligten irgendwann wieder an den Start. Was klingt wie ein Zitat aus einem Monopoly-Spieleabend war einfach
eine Notwendigkeit: Mein Auto stand dort und sechs der zehn Beine waren ebenfalls an diesem Ort zu Hause.
Also hurtig ins frisch geladene Elektroauto und ab nach Eisgarn, dem berühmten Drehort der legendären ORF-Miniserie "Braunschlag".
Dort klang dann der Wandertag bei Fachsimpelei über guten oder weniger guten Musikgeschmack, Punsch, Wurstspitz und Pizza gemütlich aus. Zugegeben - nicht übermäßig besinnlich, aber
durch ein Feuer im Kaminofen und Weihnachtsbeleuchtung am Küchenfenster durchaus stilgerecht.
Das reicht. Weihnachten darf kommen.