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My Way (nix Sinatra, Vajk)

Ausschlaggebend für diesen - versprochen - kurzen Blogartikel waren zwei Erlebnisse, die ich in letzter Zeit machen durfte.

 

Nummer eins: der Besuch beim "Schrammel.Klang.Festival" am vergangenen Wochenende. Viele kulturinteressierte Menschen fanden sich am Litschauer Herrensee ein, um Künstlerinnen und Künstlern zu lauschen, deren Repertoire auf die eine oder andere Weise in Verbindung mit der traditionellen Wiener Heurigenmusik gebracht werden kann. Als begeisterter Menschenbeobachter hatte ich dort jede Menge Gelegenheit zu verfolgen, wie sich die Besucherinnen und Besucher, aber auch die Protagonistinnen und Protagonisten der Veranstaltung verhielten: wie sie sich begrüßten, wie sie sich unterhielten, wie sie gingen, wie sie saßen, wie sie standen. Es war ein buntes Potpourri körperlicher Vernachlässigung, das sich mir da bot. Natürlich nicht flächendeckend. Aber überwiegend. Es wimmelte von adipösen Menschen, schlanken Leuten mit kaum vorhandener Skelettmuskulatur, von Rundrücken, X-Beinen, Hängeschultern - kurz allem, was orthopädisch (oder auch in anderen medizinischen Fachbereichen) zum Problem werden kann. Wer Kunstsinn und Intellekt in den Fokus seines Interesses rückt, muss offenbar zwingend seinen Körper vernachlässigen. Oder vielleicht doch nicht? Zweimal wurde an diesem Nachmittag und Abend an meinem Alter gezweifelt und festgestellt, dass jüngere Anwesende (Zitat) "zehn Jahre älter" aussähen als ich. Das tat gut, gab mir aber auch zu denken.

 

Nummer zwei: ein Kompliment, das ich vor kurzem erhielt. Ja, ich weiß, die meisten Komplimente kann man getrost vernachlässigen - und zwar aufgrund der Tatsache, dass sie oft mit Hintergedanken gemacht werden, mit dem Zweck, etwas erreichen zu wollen, sich einen Vorteil zu verschaffen. Wenn ein solches aber ganz offensichtlich von Herzen kommt, dann kann man es auch annehmen. Im konkreten Fall sah das so aus: Nach dem Training im Fitnesscenter zog ich mich gemeinsam mit meinem Jüngsten in der Garderobe um. Beim kritischen Blick auf eine Speckfalte an meinem Unterbauch konnte ich mir nicht verkneifen zu mir selbst "Friss nicht so viel Eis!" zu grummeln. Die sofortige, trockene Antwort meines Sohnes war: "Papa, andere würden für diesen Körper morden." Nein, er erwartete sich nichts davon, er brauchte auch nichts. Es war tatsächlich ehrlich gemeint. So weit kenne ich ihn. Und hey, er ist sechzehn - da ist Coolness das Gebot der Stunde. Schleimen beim Vater geht da gar nicht.

 

Langer Rede kurzer Sinn: Es geht mir - falls das jemand vermuten sollte - bei den angeführten Beispielen nicht darum, mich wichtig zu machen oder besonders vorteilhaft darzustellen. Nein, Fishing-for-Compliments ist nicht mein Ding. Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich eher bestrebt bin, meine eigenen Leistungen kleiner erscheinen zu lassen, als sie sein mögen.

Allerdings soll dieser Blog ja auch den Sinn haben, den Leserinnen und Lesern ein wenig Handfestes mitzugeben. Philosophieren ist ganz nett, doch etwas Nützliches aus den Texten zu lesen, hat deutlich mehr Effekt.

Eine gut ausgestattete Kraftkammer ist von Vorteil - aber auch zu Hause kann man beeindruckende Ergebnisse erzielen.
Eine gut ausgestattete Kraftkammer ist von Vorteil - aber auch zu Hause kann man beeindruckende Ergebnisse erzielen.

Aus diesem Grund soll hier meine momentane Trainingsroutine verraten werden. Die ist einfach, ehrlich, aber sehr, sehr wirkungsvoll. Und nein, bequem ist sie nicht. Sie bietet auch keine Abkürzungen und keine Geheimnisse, die nicht längst bekannt wären. Ich habe das Rad nicht neu erfunden - nur das für mich beste System aus all dem destilliert, was ich in den letzten Jahrzehnten praktiziert habe.

 

Die Eckdaten: Ich bin ein knapp 55-jähriger Mann ohne nennenswerte körperliche Vorerkrankungen (auf eventuelle geistige soll hier nicht näher eingegangen werden), der bereits sein Leben lang sportlich aktiv war. Trotzdem bin ich zutiefst überzeugt, dass das folgende Programm mit kleinen Adaptionen auch für weniger Trainingserfahrene gut passen kann.

Ich wende zwischen 30 und 90 Minuten pro Tag für Sport auf, wobei ein Tag pro Woche meist trainingsfrei bleibt. Dieser Zeitaufwand ist meines Erachtens nach durchaus in jedes Leben integrierbar, wenn man auch nur ansatzweise daran interessiert ist, seine Gesundheit, seine Leistungsfähigkeit und sein optisches Erscheinungsbild auf einem zufriedenstellenden Level zu halten. Ich zumindest bin das.

Und so sieht mein Sportprogramm im Überblick aus:

  • Montag: Krafttraining
  • Dienstag: Ausdauertraining (kurz)
  • Mittwoch: Krafttraining
  • Donnerstag: Ausdauertraining (kurz)
  • Freitag: Krafttraining
  • Samstag oder Sonntag: Ausdauertraining (lang)
Beide Fotos sind im "Fit Aktivcenter + Restaurant Waidhofen" aufgenommen. www.fit-waidhofen.at
Beide Fotos sind im "Fit Aktivcenter + Restaurant Waidhofen" aufgenommen. www.fit-waidhofen.at

Nun zur näheren Erklärung - für die man allerdings ein wenig Grundwissen im Krafttrainingsbereich braucht oder sich mit einer Trainerin bzw. einem Trainer beraten sollte:

 

An den Krafttrainingstagen stehen Ganzkörper-Trainingseinheiten auf dem Programm. In einer wird mehr mit schweren Grundübungen und weniger Wiederholungen pro Satz (sechs bis acht) gearbeitet, die andere besteht eher aus Isolationsübungen in höherem Wiederholungsbereich (zehn bis zwölf), die beiden wechseln sich ab. Auch die Übungen werden monatlich gewechselt, um nicht zu viel Monotonie aufkommen zu lassen.

 

Die kurzen Ausdauertrainingseinheiten dauern zwischen 30 und 45 Minuten. Das kann Laufen, Radfahren oder eine andere bevorzugte Ausdauersportart sein. Die lange (nicht unter 90 Minuten) lege ich immer auf das Wochenende, um genug Zeit dafür zu haben. Meist ist das ein Lauf in der Früh auf leeren Magen (Wassertrinken aber nicht vergessen!) oder eine ohnehin geplante Wanderung, Rad- oder Bergtour.

Für Ausdauertraining bietet sich gerade das Waldviertel ideal an.
Für Ausdauertraining bietet sich gerade das Waldviertel ideal an.

Und ja, dass ich beim Einkaufen nicht das Diabetes-Typ-2-Starterkit aus dem Supermarkt karre, sondern auf möglichst unverarbeitete Lebensmittel inklusive deutlichem Obst- und Gemüse- sowie niedrigem Kohlenhydratanteil setze, trägt auch zum Erfolg dieses Sportprogramms bei. Torpediert wird das nur durch meine Vorliebe für Schokolade und Eis. Doch die Menge macht das Gift, wie man so schön sagt.

 

Dies also sind die "großen Geheimnisse" eines sportlichen, nicht vorzeitig gealterten Aussehens und stabiler Gesundheit. Wie unschwer herauszuhören ist, ist nichts Okkultes dahinter, keine teuren Mittelchen, keine exotischen Trainingsgeheimnisse, nur ehrliche, einfache Bewegung, deren Dreh- und Angelpunkt das Krafttraining ist.

Und genau darauf verzichten viele Menschen.

Ein fataler Fehler.

 

Falls noch Fragen zu diesem Trainingsprogramm offen sein sollten - was ich mir durchaus vorstellen kann - bin ich unter christian@vajk.at gerne bereit, darauf zu antworten. Zur detaillierten Trainingsplanerstellung verweise ich aber auf die Trainerin oder den Trainer deines Vertrauens, liebe Leserin und lieber Leser. ;-)