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Eine einfache Tatsache

Ich höre es seit Jahrzehnten:

"Warte, bis du erst dreißig bist!",

"Wenn du vierzig bist, wirst du nicht mehr so reden!",

"Mit fünfzig sieht die Sache dann schon anders aus!",

"Noch bist du nicht so alt wie ich!" ...

Worum es dabei geht? Um Beschränkungen, um Beschwerden, um angeblich altersbedingte Abbauerscheinungen, die all den Leuten, die diese "weisen" Aussagen tätigen, zu schaffen machen, mir mit über fünfzig allerdings nicht.

Menschen, die deutlich jünger sind als ich, klagen über Rückenschmerzen, Unbeweglichkeit, schlechten Schlaf, Antriebslosigkeit und vieles mehr.

Ich höre mir die Klagen an, meist kommentarlos, da ich weiß, dass die Betroffenen zwar bemitleidet werden wollen, aber auf keinen Fall hören möchten, dass sie selbst schuld an ihren Leiden sind. Gesundheit sehen diese Menschen als Glückssache an, als etwas, das genetisch bedingt ist, als Sechser in der Lotterie der Biologie. Ich habe in ihren Augen einfach Glück gehabt.

Darum habe ich auch keinen Bauch, kein Doppelkinn und keine Gelenkschmerzen.

Gott liebt mich. (Auch wenn ich nicht an ihn glaube.)

 

Selbstverständlich sind diese Mutmaßungen himmelschreiender - wenn auch weithin akzeptierter - Unsinn.

Weder bin ich auf die genetische Butterseite gefallen, noch ist meine Konstitution auf Glück zurückzuführen. Außer man sieht es als Glück an, frühzeitig erkannt zu haben, dass richtige Bewegung und ebensolche Ernährung für Wesen, die den Körper von Jägern und Sammlern besitzen, essentiell sind.

Aber auch dazu muss man kein Genie sein, man muss nur als Kind in den Schulfächern Biologie und Geschichte aufpassen und seine logischen Schlüsse ziehen.

 

Dass die Jammerer von klein auf ihren Körper entgegen seiner Bedienungsanleitung benutzen und damit sukzessive zerstören, wollen sie nicht wahrhaben, denn immerhin ist dieses Verhalten ja in unserer zivilisierten Welt genau so akzeptiert und allgemein verbreitet. Und zum Arzt gehen sie ohnehin regelmäßig. Klar, der verschreibt ihnen ja die Schmerzmittel.

Die Wahrheit blendet dieser allerdings auch aus, sonst müsste er sich ja selbst daran halten.

 

Es ist nämlich ganz einfach. Man muss nur (möglichst von Jugend an) folgende drei Punkte beherzigen:

1) Nimm möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu dir!

2) Such dir einen erfahrenen Personaltrainer, der dir die wichtigsten Kräftigungsübungen für zu Hause korrekt beibringt und führe diese regelmäßig aus!

3) Geh ebenso regelmäßig in die Natur und bewege dich dort von A nach B – und zwar so, dass du dich wohlfühlst und Spaß dabei hast!

Punkt.

Alles, was darüber hinausgeht, kann sein, muss aber nicht.

 

Es ist tatsächlich unkompliziert.

Dumm nur, dass man Gesundheit nicht kaufen, sondern nur erarbeiten kann.

Und an dieser mangelnden Arbeitsbereitschaft scheitern die Jammerer.