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Bildnerische Trotzaktionen

Durch einen dichtenden, theaterbesessenen Großvater und eine in jungen Jahren schauspielernde Großmutter künstlerisch verdorben, waren alle Arten kreativen Ausdrucks von Jugend auf ein Grundbedürfnis für mich. Das Schauspielen, Zeichnen, Schreiben, Singen sowie das mehr oder minder dilettantische Bedienen von Blas-, Tasten- und Saiteninstrumenten waren jahrelang meine primären Freizeitbeschäftigungen und meine Gehhilfen auf dem Weg ins Erwachsenwerden.

Nach der Matura an einer AHS mit bildnerischem Schwerpunkt studierte ich einige Semester eher minder motiviert Publizistik sowie Theaterwissenschaft an der Universität Wien - ohne wirklich an den Sinn eines Abschlusses in einer dieser beiden Wissenschaften zu glauben.

Nach dem Besuch der Pädagogischen Akademie (heute als Pädagogische Hochschule bezeichnet) begann ich als Lehrer für Deutsch und Bildnerische Erziehung zu arbeiten, eine Tätigkeit, die mir Brotberuf und Anliegen zugleich ist, ohne zusätzliches Kreativsein aber hohl und uninspiriert wäre. Wie soll man Kindern Sprache und Kunst näherbringen, wenn man in diesen Bereichen selbst nicht aktiv schafft?

Somit tue ich das eben zähneknirschend.

Nein, meist böse lächelnd.